Weingut Helmut Barzen

Zeller Schwarze Katz

Eine kleine Geschichte um einen großen Namen

 

Die Mosel steht für eine außergewöhnliche Kulturlandschaft mit erlesenen wie wundervollen Weinen. Eingebettet in das Moseltal an einer der unzähligen Flussschleifen, liegt Zell an der Mosel mit den dazugehörigen Stadtteilen Merl, Barl und Kaimt.

Der Riesling ist die vorherrschende Rebsorte vor seinen Brüdern Müller-Thurgau und Bacchus, dem Weißen Burgunder und Kerner und auch dem Dornfelder, so wie vielen weiteren Rebsorten.
Mit ca. 300 Hektar bestockter Rebfläche und geschätzten 2 Millionen Rebstöcken, zählt Zell mit zu den größten Weinbau betreibenden Gemeinden an der Mosel. Weltweit ist die „Zeller Schwarze Katz“ bekannt und erfreut sich immer mehr ihrer Beliebtheit.
Findet ein Großteil dieser Weine seine Freunde im fernen Kanada oder der USA, genießt man ihn unter anderem auch in Japan. Schon längst steht dieser Name nicht mehr für nur liebliche Weine. Junge Winzer nahmen das Zepter in die Hand und wandelten über die Jahre dieses Bild. Männer und Frauen, die sich ihrer Tradition um den Weinbau bewusst waren und alte Lagen pflegten und neue Technologien einsetzten.
Mit dem Anstieg und Erkennen des Qualitätsbewusstsein fand man auch in Deutschland wieder Gefallen an diesen Weinen.
Die „Zeller Schwarze Katz“, ein Name, der nicht nur bezeichnend für hervorragende Weine steht, sondern auch für eine besondere Entstehungsgeschichte.

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Man schrieb das Jahr 1863 und wie es damals schon üblich war, suchten Weinhändler die kleine Stadt Zell auf, um besonders edle Tropfen in so manchem Keller ausfindig zu machen. Einen solchen Wein fand man im damaligen Weingut Mayntzer.  Nach Verkosten der Weine wurden drei Fässer in die engere Wahl genommen. Eine wirkliche Entscheidung sollte jedoch schwerfallen. Dass ihnen diese von ganz anderer Seite aus abgenommen wurde, damit hatte in diesem Augenblick wohl niemand gerechnet.
Der Winzersfrau war eine schwarze Katze in den Keller hinab gefolgt. Mit einem Satz auf eines der Fässer, fand sie dort ihren Platz. Fauchend und mit dem typischen Katzenbuckel verteidigte sie dieses Fass, als sei es etwas ganz Besonderes.
So war die Entscheidung schnell gefallen, der Wein wurde gekauft.
Nach der Erkenntnis um reißenden Absatz, kehrten die Weinhändler wenige Zeit später wieder nach Zell zurück und kauften alles an Wein, der dieser Lage entsprungen war. Schlussendlich wurde der Wein getauft. Fortan sollte es der Wein der „ Zeller Schwarze Katz“ sein.

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Es war nicht verwunderlich, dass man diesem Namen ein entsprechendes Denkmal setzen wollte. 1936 war es dann soweit.
Der „Zeller Schwarze Katz“- Brunnen, aus Eifel-Basalt erbaut, befindet sich noch heute in der Altstadt von Zell und ist Mittelpunkt vieler Veranstaltungen.
Ein Schriftzug erinnert an die „Trierer Fehde“, angestrebt durch Franz von Sickingen. Hatte er den Fehde-Brief im August 1522 verfasst, scheiterte sein Vorhaben schon im darauffolgenden September. Die Belagerung Trier wurde abgebrochen, sein Vorhaben war gescheitert.
„He steiht ferm wie’n Zeller us’m Hamm“ – „Hier steht fest ein Zeller aus dem Hamm“, so erinnern noch heute die Worte an die Verteidigung Triers, zu der sich eine Hunderschaft Zeller Bürger aufgemacht hatte, um zu helfen und zu unterstützen, letztendlich erfolgreich.

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