Weingut Helmut Barzen
Wissenswertes
Hochgewächs
Der Begriff Hochgewächs bezeichnet eine besondere Art von Riesling-Weinen aus deutschen Anbaugebieten, auch Riesling-Hochgewächs genannt. Die Bezeichnung ist seit 1987 im Weingesetz verankert und beschreibt einen sogenannten „Typenwein besonderer Herkunft“.
Um als Hochgewächs zu gelten zu dürfen, müssen die Trauben ein Mostgewicht beinhalten, welches sieben bis zehn Grad Oechsle über dem für das jeweilige Wein-Anbaugebiet geltenden Richtwert liegt. Weiterhin muss der Riesling-Wein die Qualtätsstufe Q.b.A. und einen, um 1,5% höheren Alkoholgehalt aufweisen, als es für das jeweilige Anbaugebiet üblich ist. Für die amtliche Prüfnummer muss der Wein mindestens 3,0 Punkte in der Qualitätsprüfung erreichen, um als Hochgewächs zu gelten.
Schon bei der Lese und der Auswahl der zu erntenden Trauben unterliegt das angestrebte Riesling-Hochgewächs einem durchgeführten Kontrollverfahren durch den Winzer.
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Trinktemperaturen der Weine
Richtwerte
- Weißwein: 7°-8°C / Rotwein: 16°C
Wer es genau nimmt, kann sich an folgende Empfehlungen halten
- Junge, leichte Weißweine z.B. Riesling Kabinett, 9° – 11° C
- Reife, kräftige Weißweine, z.B. Weißburgunder Spätlese, 11° – 13° C
- Roséweine, Weißherbst, Rotling, 9° – 13°C
- Jugendliche, leichte Rotweine, 14° – 16°C
- Reife, gehaltvolle Rotweine, 16° – 18°C
- Gehaltvolle und Gerbstoff betonte Rotweine, 18° – 20°C
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Weinstein
Weinstein steht für Natur, in Form von Mineralien und Fruchtsäuren im Wein. Er ist gesundheitlich gänzlich unbedenklich und beeinflusst in keinster Weise den Geschmack eines Weines. Wenn sich die von Natur aus im Wein enthaltenen Mineralien wie Kalium oder Kalzium mit der Weinsäure verbinden, entsteht Weinstein. In gelöster und noch nicht kristallisierter Form kommt er so gut wie in jedem Wein vor. Ob und wie viel Weinstein sich ablagert, hängt vom Jahrgang und auch vom Alkoholgehalt ab. Weiterhin spielen Lagerung und Temperatur, wie auch Temperaturschwankungen eine wichtige Rolle.
Dem Winzer begegnet diese Ablagerung in seinem täglichen Miteinander zum Wein, da sich der Weinstein schon während der Gärung und der Reifung in Fässern und Tanks und auch nach der Abfüllung absetzen kann. Die oft vermutete Ansicht, dass Weinstein nur bei älteren Weinen vorkommt, stimmt nicht.
Die Beschaffenheit des Weinstein zeigt sich von fein sandig über kantig, bis hin zu größeren verbundenen Einheiten, einem Stück Kandis gleich. In hochwertigen Auslesen, Beeren- und Trockenbeerenauslesen oder Eisweinen findet man bisweilen ebenfalls feine, fast staubartige Kristalle. Hierbei handelt es sich jedoch meist nicht um Weinstein im eigentlichen Sinne, sondern um natürliche Kalziumsalze, die aufgrund von höheren Lagertemperaturen ausgefallen sind. Gehaltvolle und gerbstoffreiche Rotweine bilden mit der Lagerung oft ein sogenanntes Depot. Dieser eher pulverartige, dunkle Bodensatz entsteht aus Gerb- und Farbstoffen, die sich mit zunehmendem Alter verbinden und zu Boden sinken.
Sollten Sie Weinstein in der Flasche erkennen, schenken Sie den Wein behutsam ein, um unerwünschtes Weinstein-Depot im Glas zu vermeiden. Unser Weingut verzichtet in dieser Hinsicht auf chemische Zusätze, die eine Weinsteinbildung verhindern könnten. Die typische Form der Bordeaux-Flasche entstand aus dem Grund heraus, den Weinstein in den markanten Ausbuchtungen unterhalb des Flaschenhalses aufzufangen.
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